Two Peoples Bay

Blauer Himmel und Wasser wie im Urlaubswerbeprospekt für die Karibik. Das erwartete uns heute am Little Beach im Two Peoples Bay Naturschutzgebiet. Wie auch 2009 finden wir, dass dies der schönste Strand ist, den wir in Westaustralien zu Gesicht bekommen haben – zumindest was die Eignung als Fotomotiv anbelangt. Türkisenes Wasser, weißer Sand, Felsen, Grünzeugs dahinter und eben der blaue Himmel. Dazu größenmäßig überschaubar, sodass sich die Kameralinse nicht verläuft. Einfach super!

Dazu war ich noch eine Stunde lang tauchen in dieser Bucht. Man kann einfach vom Strand aus rein, so einen die Wellen nicht erschlagen, was mir zum Glück gelungen ist, das zu verhindern, und links rum ums Eck tauchen. 12 Meter Maximaltiefe. Felsen, die schön mit Weichkorallen, Steinkorallen, bunten Schwämmmen und vielen Arten von Seegras bewachsen sind. Dazu viele Fische von klein bis groß. Leider keine Sea Dragons gesehen, obwohl ich fieberhaft gesucht habe. Dafür eine neuwertige Tauchmaske gefunden, auch nicht schlecht. Muss leider zugeben, dass ich vergessen hatte, mir nen Buddy zu besorgen, so musste ich wohl oder übel alleine ins Wasser. ;-) Den für morgen geplanten Tauchausflug mit dem Boot habe ich nicht gebucht. $160 waren mir dann doch zu krass (Rottnest Island wird ja auch noch heftig kosten…), daher der Landtauchgang heute. Flasche, Luft und Blei für $20…

Morgen geht es in den Nationalpark auf der Halbinsel südlich der Stadt. Die Bucht heißt Frechman Bay. Was die hier in der Gegend nur mit den Franzosen haben. ;-)

Heute beim Abendessen schallten vom Strand zwei Stunden lang live gesungene Weihnachtslieder herüber. Wunderten uns schon über den Menschenauflauf und damit Autoauflauf vor’m Campingplatz sowie die Strandpartyatmosphäre. Abgeschlossen wurde das Absingen mit “Stille Nacht, heilige Nacht”. Sehr abstrakt das alles. 24 Grad, Strand, Weihnachtslieder. :-)

(17.12.2011 23:44, Albany)

Ravensthorpe

Norseman Version 2 ist Ravensthorpe, nur mit Geocaches, etwas hübscherem Ortskern und ohne Handyempfang. Der Campingplatz wirkte eher wie ein ungepflegter Schrottplatz, der Besitzer sammelt wohl alte Kloschüsseln. Der Supermarkt ist jedoch der Knaller. Hier gibt es einfach alles: Lebensmittel, Elektrokram, Computerzeugs, Heimwerkutensilien, Angelkram, Autozubehör, Gartenutensilien, Post- und Lottoannahmestelle – und das alles bunt gemischt und wild durcheinander. Und hier in Ravensthorpe haben wir letzte Nacht dann wirklich übernachtet… ;-) Liegt ziemlich genau zwischen Esperance und Albany. Die 400km wegen Tobias auf zwei Tage zu splitten war sicherlich trotz allem keine schlechte Idee. In Esperance hatten wir noch recht gutes Wetter und konnten uns wieder bei teilweise blauem Himmel unter Sonnenbrandgefahr gemütlich den Great Ocean Drive nochmal bzw zu Ende anschauen.

Heute auf dem Weg nach Albany sind wir noch in Bremer Bay vorbeigefahren. Ein sehr langer, weißer und toller Strand, auf zwei Buchten verteilt, der auf jeden Fall einen Besuch lohnt. Im Kaff war überhaupt nichts los, obwohl hier gestern die Sommer-/Weihnachtsferien begonnen haben. Hatte mir ja überlegt, im Shire Office anzufragen, ob man den Ort nicht in Bayern Bay umbenennen könne, der jetzige Name geht ja gar nicht, habe aber davon Abstand genommen, da die Leute doch sehr besorgt den Fluss beäugten und hier und dort Maßnahmen gegen eine Überflutung ergriffen. Alle möglichen Picknickareas bzw Fischplätze waren schon 1-2 Meter unter Wasser. Der Fluss fließt über ein recht breites Delta ins Meer bzw sickert unter einer Düne in die Bucht. Allerdings nicht, wenn laut Radio hier im Südwesten innerhalb von 2 Tagen so viel Regen fällt wie sonst im ganzen Sommer. Die Düne sah schon ziemlich ramponiert aus und könnte inzwischen überspült sein.

Schade, dass es heute immer wieder geschauert hat, so kam die schöne Bucht von Bremer Bay nicht so wirklich zur Geltung.

In Albany werden wir nun zwei/drei Tage sein, am Sonntag geht es eventuell tauchen. Man hat mir das Wrack, die HMAS Perth, und Sea Dragons (das sind Fetzenseepferdchen, die hier an der Küste heimisch sind) in Aussicht gestellt. Ansonsten gibt es hier einen schönen Nationalpark an der Küste sowie schöne Buchten mit traumhaften Stränden östlich der Stadt. Am Little Beach der Two Peoples Bay haben wir 2009 Giovannas Geburtstag verbracht, mal gucken, ob die Bucht auch 2011 bei uns wieder den Award für den besten Strand des Urlaubs bekommt. Sogar schön tauchen waren wir damals dort, leider aber ohne Sichtung von Sea Dragons.

(15.12.2011 23:58, Albany)

Cape Le Grand

Der Nationalpark Cape Le Grand hat fast noch bessere Strände zu bieten wie der Great Ocean Drive, wo wir vorgestern waren. Dazu absolut zahme, aber eigentlich wild lebende, Kängurus. Kommt wohl daher, dass sie wohl gut gefüttert werden. Die Strände auf jeden Fall sind der Hammer. Am besten die Lucky Bay, hier ist der Name Programm, sowie die Hellfire Bay, hier passt der Name nicht ganz so gut zu dem traumhaften Strand.

Leider haben wir heute schlechtes Wetter erwischt. Dauerregen bei 20 Grad mit Wind, brrrrr. Erst gegen 16 Uhr hörte es auf zu regnen. Hoffen wir, dass es sich morgen weiter aufheitert und auch wieder wärmer wird. Der schönste Strand ist bei Regen ja nix. Und mein geplanter Hike auf den Frenchman Peak im Nationalpark (300m hoher Felsklotz mit doch sehr lustigem Namen) konnte so auch nicht stattfinden.

Ein Bilderupdate gab es endlich wieder. Es fehlen allerdings noch 30 fertig vorbereitete Bilder und die vorhandenen Bilder müssen teilweise noch versteckt werden. Danke an die kostenlose aber saulangsame Wifiverbindung beim McDonald’s.

(13.12.2011 22:02, Esperance)

Great Ocean Drive

Oft so oder ähnlich verwendete Begrifflichkeit, aber die 40km lange Strecke hier in Esperance verdient den Namen zu 100%. Ein Traumstrand am nächsten, Esperance hat unserer Meinung nach wirklich die optisch besten Strände von Australien. Die Eigenwerbung lügt also ausnahmsweise nicht. Diese Strecke fahren wir auf jeden Fall noch ein zweites Mal.

Tauchen an der Tanker Jetty war klasse und absolut mit der Busselton Jetty zu vergleichen, nur weniger Korallen und Fisch. Wenn man mal davon absieht, dass dass ständige Schwippschwapp durch die Wellen einen total kirre macht und ohne Tablette den Magen rebellieren lässt, dann war der Tauchgang auch gut. ;-) Zum Glück stand am Parkplatz ein alter Woolworth Einkaufswagen rum. Diesen haben die beiden Iren und ich komplett mit Tauchzeugs vollgeladen. So ging es dann die 500m lange Jetty vor. :-D Vorne ins Wasser und zum Strand zurück getaucht.

Etwas Nervenkitzel verursachte die spontane Info eines anderen Tauchers, der schon am abrödeln war, dass hier an der Jetty am Dienstag zweimal ein “Great White”, also ein Weißer Hai, gesichtet wurde. Als wir dann auch noch die beiden Seelöwen am Strand rumliegen und im seichten Wasser rumschwimmen sahen, war ich doch bissle beunruhigt – denn wo Seehunde/-löwen, dort oft auch Weiße Haie. Allerdings beim Tauchen, und hier geht halt trotzdem jeder immer tauchen, weder Hai noch Seelöwe gesehen, ersteres war wohl auch besser so… ;-) Die Seelöwen ließen einen übriges beliebig nahe ran. Wir haben dies, ohne Tobias auf’m Arm aber mit Kamera, uns bis 1m getraut. Riesenviecher, aber völlig friedlich und entspannt. ;-)

(11.12.2011 22:54, Esperance)

Esperance und Woody Island

Zurück am Meer und gleich tauchen gewesen. Das hätte ich nicht gedacht als wir das gestern zurecht so niedergemachte Norseman und den ebenso hässlichen und darüber hinaus teuren Campingplatz ohne Frühstück Richtung Esperance verlassen haben.

Esperance macht bisher nen spitzenmäßigen Eindruck. Nettes Städtlein und tolle Gegend. Der Sand schaut wirklich ziemlich weiß aus. Esperance hat laut eigener Aussage Australiens beste Strände – was wir die nächsten Tage überprüfen werden. ;-)

Tauchen war ich bei Woody Island 45 Bootsminuten vor der Küste, Giovanna und Tobias waren auch mit an Bord. Tobias gefiel sein erster Bootsausflug sehr sehr gut, übel wurde es ihm und uns nicht. Das macht Lust auf mehr. ;-)

An die Sanko Harvest kann ich wie befürchtet nicht – zu wenige Interessenten als dass sich ein Trip lohnen würde. Dazu müsste ich im Sommer, ab Januar, wiederkommen, dann findet ab und an eine Ausfahrt statt. Unfassbar… :-(

Woody Island war ganz nett. Superstarke Schwippschwappströmung 15 Meter im Eiltempo vor und zurück dank starkem Wellengang. Viel Seegras, Weichkorallen, bunte Schwämme, einige große Steinkorallen. Zum Ende hin ein großer Napoleon, sonst keine besondere Sichtungen.

Morgen geht’s mit den gleichen Tauchpartnern von heute, einem jungen irischen Work-n-Travel Pärchen, zum Landtauchen hier an die “Tanker Jetty”, ein fetter langer Pier, oben recht hässlich, unter Wasser wohl sehr nett. Mein günstigster australischer Tauchgang, nur $7 für ne Flaschenfüllung. Zirka 1/20 also zu den “normalen” Tauchpreisen hier.

Danach dann in den Cape Le Grand Nationalpark. Dort soll es u.a. Hammermäßige Strände geben. Wettermäßig ist es nun wieder sonnig, aber immer noch recht kühl. Grad mal 22 Grad heute. Und nun abends friggin’ cold. Aber das wird schon, baldige Besserung ist in Sicht. ;-)

@ Jan: Sind auf dem Seaview Caravan Park. Glaube, den meintest du, gell?

(10.12.2011 20:22, Esperance)

Norseman

Mehr am A… ähm Ende der Welt geht kaum wie hier in Norseman. 1000 Einwohner, nur, WTF, sind die? Und überhaupt, warum wohnen sie eigentlich hier? Nicht einmal einen Geocache gibt’s hier. Benannt ist das Kaff nach einem Pferd (trotzdem Norseman und nicht Horseman), das hier von mehr als 100 Jahren mit den Hufen scharrte und Gold freilegte. Damit hat das Pferd schonmal mehr geschafft als wir heute, sehr äegerlich.

Die Gegend hier südlich von Calgoorlie ist dennoch sehr beeindruckend, wahrscheinlich v.a. weil es hier kaum Käffer/Ortschaften oder ähnliches gibt.

Naja, Norseman ist nur ne Übernachtungsstation auf dem Weg nach Esperance. Dort kommen wir morgen am Vormittag an, freuen uns, nach einigen Tagen endlich wieder am Meer zu sein und sind sehr gespannt, was uns erwartet.

Das Wetter ist grad in ganz Australien nicht so berauschend. Bedeckt, Gewitter und kühl. Den Westen hat es dabei gar nicht so schlimm erwischt, wenigstens regnen tut’s hier nicht. Trotzdem hatte ich gestern Abend das erste Mal nach vier Wochen mal wieder Socken an, den Crocs bin ich aber treu geblieben. ;-) Am Wochenende soll es wieder sonnig und wärmer werden. Wird ja auch Zeit, die Sommer-/Weihnachtsferien hier stehen vor der Tür.

(09.12.2011 22:04, Norseman)

Super Pit

Mehr als 3 mal 1,5 Kilometer groß und mehr als 300 Meter tief, so groß ist das Tagebergwerk der Goldminengesellschaft hier in Kalgoorlie. Oder einfach ausgedrückt: Super Pit. Man steht am Lookout davor und denkt, man ist in nem Science Fiction Film, toootal unwirklich. Selbst die nicht so technikverliebte Giovanna fand das beeindruckend. ;-) Das Ding ist echt wow, obwohl’s einfach nur ein Loch im Boden ist…

Wenn wir schon bei Superlativen sind, bin grad dabei, die Tauchgänge im Süden etwas per Mail vorzuplanen. Vor Esperance liegt die Sanko Harvest, das zweitgrößte betauchbare Wrack der Welt. Etwas mehr als 170 Meter lang, das ist doch mal was, war ein japanischer Frachter. Die Kategorie “betauchbar” wird wohl sporttaucherisch interpretierbar sein, es gibt sicherlich größere Kähne. Das größte, und auch sporttaucherisch (teilweise) zu betauchen soll ja die USS Saratoga vor Bikini sein – die steht noch auf meiner To-Dive-List. ;-) Vor Albany wollte ich dann noch zur HMAS Perth, ein 130 Meter langer Zerstörer. 2009 war ich am Schwesterschiff, der HMAS Swan vor Dunsborough. Und dann mal gucken, was sich sonst noch ergibt, Rottnest Island war ja auch noch geplant.

Morgen schauen wir uns Kalgoorlie und Umgebung an. Was wir heute gesehen haben ist das für ne Minengegend und ein Minenstädtchen ganz nett. Auf jeden Fall keine echte Touristengegend, man sieht nur wenige Camper mit den bunten Aufdrucken. Gut so. ;-)

Die Weihnachtsbelästigungen in Radio, im Supermarkt, per Straßenschmuck und so weiter werden übrigens etwas penetranter. ;-)

(08.12.2011 22:28, Kalgoorlie)

Not gonna happen…

Der gelangweilte Ausspruch des typischen Einheimischen, der einen über eine überflutete oder wegen Unfall gesperrte Straße informiert und einen zum eigentlichen Ziel nicht weiterfahren lässt. ;-) Nimmt man hier irgendwie sehr locker.

Von Kalbarri ging es vor drei Tagen über Geraldton (sonntags ist dort der Hund begrabe) nach Jurien Bay (leckere, fangfrische und fertige Fischfilets von unseren Nachbarn “I have been to Bali so often that Bali is already my second name” auf dem Campingplatz geschenkt bekommen und direkt gegrillt) und vorgestern von Jurien Bay dann über die Pinnacles direkt nach Perth. Schon krass die Großstadt, wenn man zwei Wochen in der Ödnis des Nordens war. Genächtigt haben wir im Swan Valley, sozusagen das Napa Valley von Western Australia. Trotzdem gab’s zum Abendessen Bier und Cola. ;-)

Gestern haben wir uns nach Schlechtwetterprogramm AQWA (Aquarium of Western Australia) mit Timo (“Madball” für Leute, denen ConCarne etwas sagt) in Perth getroffen. Haben sehr lecker T-Bone Steaks gegrillt, nebst dem Haus auch die 110″ Leinwand mit FullHD Beamer bestaunt und durften Timos Gastfreundschaft auch über Nacht im Gästezimmer geniesen. Nochmal herzlichen Dank an dieser Stelle dafür! :-)

Heute ging es dann los in den Süden bzw erstmal Südosten zum zweiten Teil unserer Reise.

Seit vorgestern Abend ist das Wetter ziemlich ugly. Gestern den ganzen Tag fieser und heftiger Regen. Heute durchwachsen aber wieder knapp 30 Grad. Durch die Regenfälle aber zig überflutete Straßen, was unsere Reiseroute spontan (denn ob die Straße passierbar ist, das sieht man oft, so man, s.o., nicht vorgewarnt wird, erst, wenn man vor einem reißenden Fluss steht und die Straße darin verschwindet und man dann umkehren muss) geändert hat… Aber im Norden, wo wir herkommen, ist’s auch nicht besser: Cyclone-Warnungen. ;-) Da fahren in Exmouth wohl z.Zt. keine Tauchboote raus… Schneemännchen aus Eis bauen (in Facebook haben wir da gestern ein nettes Bildchen von Anna gesehen) ist sicherlich toll, aber uns ist es hier z.Zt. doch lieber. :-D

Daher fiel der Wave Rock nun 50km vor’m Ziel nach 300 gefahrenen km spontan aus und morgen geht es dann nach der Irrfahrt heute durch die Pampa des Southern Wheatbelts (also landwirtschaftliches Middle of Nowhere mit einem traurigen und fiesen Kaff nach dem anderen) in die Minenstadt Kalgoorlie. So der Great Eastern Highway nicht auch hier und da überflutet ist. So great ist das Sträßle nämlich auch nicht… ;-) Von Kalgoorlie soll es dann hinunter nach Esperance gehen. Wieder zurück ans Meer, das wir schon nach grad mal einem Tag vermissen.

Ein Bilderupdate gab es gestern mal wieder, da es bei Timo freies Internet gab. Das musste logischerweise ausgenutzt werden. Viel Spaß beim durchgucken.

(07.12.2011 20:13, Merredin)